HILTRUD MEUSEL
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(Ausgepumpt I)
Und Leben, Arbeit, Kampf und Tätigsein –
und Ordnen, Planen und im Lauf gehetzt –
und manchmal fühlt man sich zuletzt
so ausgepumpt und bald am Ende
Sei ruhig dann und leg die Hände still in den Schoß:
das Große, Schöne kommt Dir bloß
aus anderm Quell: aus dem befreiten Innern.
Martinszug
Fackeln blinken, Sterne winken,
Sonnen lächeln – es enteilt
Bilder kommen und versinken –
wo ist das, was ewig bleibt?
Rastlos dreht sich diese Erde
und ein Weilen bleibt uns nicht;
doch das Scheiden spricht:
Es werde!
Und im Innern brennt ein Licht.
(Herbst I)
Und golden der Oktober neigt
in milder Wärme sich zu Ende;
Er hat sich selten so gezeigt,
als ob die Welt in Flammen stände!
Und: unser Aug‘ und Herz erwärmt noch ist von Sonne,
erzittert nicht vor Frost und dunkler Nacht,
ist eingebettet in der stillen Wonne –
und: dem November froh entgegenlacht!
(Von Dir zu Mir)
Von Dir zu mir
von mir zu Dir
sind wir befohlen –
dazwischen hängt die Guirlande
im Zufall
und schwingt
im Windhauch
zärtlich
mit Tönen
der Musik.
(Sehnsucht)
O Sehnsucht, du große,
du weite, du schweifende –
und doch so gefesselt am Herzen der Welt.
Wann kannst Du dich lösen
und überfließen?
O Sehnsucht, du große,
die mich erfüllt.
Bild
(Sich verstehen I)
Da ist es wieder:
dies zarte Zittern am Rande: ‚Vertrauen‘ –
und das Gefühl, daß wir uns versteh´n –
So wie durch dichtes Geäst die Sonne fällt:
erwärmend, beglückend, ganz da!
(Malerei)
Üppiges sommerlich Blühen
Blaugrünes Geschehen im Licht!
Ich fasse dich nicht!
Überwältigt vom Wachsen
grenzt nur ein ‚ordnender Pinselstrich‘
er rettet mich
(Herbst II)
Wieder liegt Herbst uns im Haar
und fallendes Laub entflieht unterm Tritt
Ein Ziehen geht mit wie die Vögel dahin –
es durchflattert den Sinn
ein Wissen von Ende und Anbeginn
(Sommer I)
Es hängt ein Zwitschern im Geäst, das staunend mich verstummen lässt.
Durch schimmmernd Grün erscheint das Licht, das sich im Wechselspiele bricht –
daringetupft in tausend Funken – bin ganz und gar von Sonn´ und Sommer trunken,
werd´ ausgestreckt im Grase ruh´n, als hätt‘ ich sonst nichts mehr zu tun!
Zugvögel sind wir!
Wie Vögel auf Reisen zieh‘n wir dahin –
Schwer werden die Flügel – wie weit noch?
Wohin?
Ja, könnten wir schauen mit Zugvögelblick!
Die Weite des Himmels gäb Sonnen zurück –
Sonnen und Jahre im wirbelnden Tanz –
Es reifen die Samen im Lebenskranz.
Nach Totensonntag
Es ist ein Schnee gefallen,
ganz leise über Nacht,
Mit seinen weißen Flocken
die Welt verzaubert macht.
Die Luft ist frisch und klar,
Kein Stäubchen trübet drin;
Nur Weißes wunderbar
und milder Gottessinn.
Die Gräber tief verschneit
Nur Namen hier und dort –
Ein neues, reines Kleid –
wie durch Erlöserwort.
Wo ist die Frucht noch heil?
Wo ist die Frucht noch heil?
Wo das Ergebnis ohne Tadel?
Beschädigt, angerissen, aufgerissen das Alles,
was wir so lieben –
und doch :
durch den warmleuchtenden Blick
auf‘s Wesentliche
veredelt, verdichtet –
begegnet es dir gewaltig und neu!
Es weichen die Schatten!
(Fliegen)
Weiter Blick übers Land
lässt abheben und schenkt der Seele die Flügel,
die sie braucht, um alles Kleine noch kleiner werden zu lassen.
Beim Hören von Musik
Dem Klang der Töne hingegeben,
hinhorchend mit der Seere Ohr,
ist er ein Spiegel uns vom Leben,
ein Schwingen durch das Himmelstor –
Es ziehen uns die Intervalle
an einen fernen fremden Ort,
im Schauen dieser Himmelshallen
erbebend, staunend steh´n wir dort.
Soweit das Ohr, soweit das Auge reicht,
soweit das Herze fühlt in tausend Gründen;
hier ist kein Fragen, dem die Antwort weicht,
kein Klagen, ohne Trost zu finden.
Ist dann der letzte Ton verklungen,
sind wir beseeligt aufgetaucht –
fühl'n wir uns wunderbar durchdrungen,
erquickt, erfrischt und vollgesaugt.
(Frühling II)
Frage im Fluge
den fröhlichen Frühling,
wenn Du dich wunderst
von wannen wir waren –
Klar wie Kristall
erkennst Du die Kräfte,
die gütig und göttlich
uns gruben den Urgrund.
Bild
(Herbst III)
Singe, o Seele, unsagbaren Sang –
ertrink nicht im tödlichen Trott trüber Tage!
Zeig mir nicht ziellos und bang!
Lern‘ lebend zu lieben lebendiges Licht!
(Wachsen I)
Zierlich zärtliche Fliederdolden
entzücken die Sinne
mit Farben und Düften –
in mild wehenden Lüften
lächelt der Baum
im Maientraum!
(Sommer II)
Weine nicht Tränen an Tagen der Sonne,
wenn sie dich blendet
in goldener Fülle.
Siehe, sie wärmt dich
und liebet die Erde
und hilft zu ertragen
das Dunkel der Stunden.
(Herbst IV)
Denk‘ ich im Herbste,
die vergangen sind,
so leuchtet noch der Himmel wie ein Spiegel
und warme Farben glänzen lind
vom Wald her über Weg und Hügel.
(Sich verstehen II)
Momente gibt´s,
wo jedes Wort zu viel –
wo jeder Laut ein Gaukelspiel,
wo nur der Blick vielleicht noch spricht
von Tiefen, die in uns geboren,
von Träumen, die für uns verloren –
so Angesicht zu Angesicht.
(Zeit)
Das „Heute“ wird zum „Gestern“ –
hofft auf „Morgen“;
und jeder Tag trägt tausendfach Gesicht.
Verlernen müsste man die Zeit,
um sie zu borgen
bei Gott, dem ew‘gen Gleichgewicht.
(Glück)
In jedem großen Glück
schwingt Traurigkeit auch mit;
das eine ist vom andern nicht zu trennen –
und machten wir gewaltig auch den Riesen-Meilenschritt,
die Herzen würden uns dabei verbrennen.
Im Winter
Bizarres Schwarz
in unberührtem Weiß –
der Weg – Dein Tritt;
in Gegensätzen lebst du!

Ein Vogel fliegt,
sein Flügelschlag ist schwer;
zu früh sperrt ihm
die lautlos schwere Decke
den Grund zum Futtersuchen.

Weh – Härte – Frost –
warum so kalt?
(Hilfe)
Ein kleines Lächeln – ein wenig Brot –
würde schon genügen – und Viele würden satt;
ein bisschen mehr Bemüh‘n
um Glanz und Wärme
würd‘ helfen Brücken bauen
an der Zwietracht statt!
Vor vielen Jahren …
Er fand mich so süß
und wollt‘ mich vernaschen
als wär‘ ich der Zucker
zu seinem Kaffee –
doch das tat mir weh!
Ratschlag
Laß dich nicht leiten
von losen Verlockungen
lüstern lastet das Laster
des Leibes
bereit und berauscht von Busen und Bauch
denn niemand nimmt dir
den bitt'ren Geschmack von der Zunge
noch füllt er die Leere des Herzens dir aus
würdest du fallen.

Am Abend
Den Abend trink‘ ich wie den Wein –
ich saug‘ ihn ein;
und trunken macht
die nahe Nacht.

Es liegt ein Duft
mir in der Luft
von träumendem Blühen,
die Lichter verglühen
uns bald –

nur die Sterne
leuchten in ewiger Ferne.
(Ausgepumpt II)
Ich nehm mir manchmal einfach Zeit
für etwas, das mir wichtig scheint,
denn das allein gibt mir den Schwung
zu dieses Daseins Dran und Drum!

Nur dieses hart „muß“
schafft auf die Dauer viel Verdruß!
Darum mein Freund, mach‘s so wie ich –
die Sache lohnt sich sicherlich!
(Ausgepumpt III)
Auf den Schultern schwer
liegt mir das wachsende Jahr
(Herbst V)
Wenn auch die Tage noch voll von Sonne
und letzte Früchte reifen macht
so ist doch fort die Süße Wonne
des Sommers, die so warm gelacht.

Wie Wehmut schwingt es im Sonnenschein
und morgens liegt das Gras bereift
doch kostet der Mund den goldenen Wein,
vom ersten Froste zart gereift.
(Blüte I)
Aus Dunkelheit
formiert sich Blüte –
wird konkret
und fassbar!
(Ich II)
Ja, ich weiß woher ich komme.
Kanon
Als wir noch in der Wiege lagen,
dachten wir nicht an den Liegewagen …
Jetzt kann man nachts im Wagen liegen
und sich in allen Lagen wiegen

und sich in allen Lagen wie … gen


Bild
(für Gabi)
O lieb' solang Du lieben kannst
O lieb' solang Du lieben magst
die Stunde kommt
die Stunde naht
wo Du an Gräbern stehst und zagst.
(für ?)
Du träumtest frei zu sein –
und ich setze das fort.
(für Jessica)
Seit Du aus der Gegend bist,
ist es ein wenig dunkler – aber:
ich sammle Helligkeiten:
das freudige Flattern der Hühner,
gelungene Scherenschnitte
und würziger Likör –
Sie machen den Mai leuchtender –
und wenn ich meine Hühner wieder beisammen habe (sie lassen sich Tricks einfallen zu entwischen)!

Im Juli kommst du nochmal?
Vielleicht –

Auf meinem Gesicht liegt so etwas wie Hauch - so wie der Windhauch einer Feder.
(Blüte II)
Sooft die Sonne aufersteht
erneuert sich mein Hoffen
und bleibet, bis sie untergeht,
wie eine Blüte offen.
(Charisma)
Immer nur bruchstückhaft
offenbart sich Persönlichkeit
Hier blinkt ein Leuchten
dort eine Flamme
Der Traum des blauen Vogels
Zeit zum Träumen –
in Wärme mich kugeln
und putzen mein blaues Gefieder
unter den leuchtenden Laternen
Bild
(Weihnacht)
Viel zu Vieles
ineinandergezwängt
in zu wenig Zeit
so wenig Weihnacht!

In Eile behängen
wir unsere Schauplätze
mit Glitterm, Kugeln und Lichtern;
doch die Kerzen sind nicht echt –
die Erde eiert falschlastig
links herum.

Mein Gott – wie tief müssen unsere Gebete sein, um Dich zu erreichen?
(Von unserer Liebe ein Stück) 
Was das Leben uns gab in kostbarem Glück,
das nimmt es zurück –
und das was wir begraben
ist das was wir haben:
ist von unserer Liebe ein Stück!

So teilen wir liebend die Herzen aus
und graben sie lebend der Erde ein –
und bauen für's eigene Nichtmehrsein –
uns dort ein Zuhaus.






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